22. Juli 2022,

Wie Schüler und Schülerinnen mit Programmieren Menschen helfen

Initiative „Junge Forscher“ startet neues Schulprojekt an Gymnasien in der Region Stuttgart – die Kaufmännische Schule Stuttgart Nord nahm daran teil.

„Wie kannst du Menschen durch computergestützte Physiotherapie bei ihrer Genesung unterstützen?“ lautet die zentrale Frage der neuen Projekttage Help IT, welche die Initiative Junge Forscherinnen und Forscher (IJF) erstmals in der Region Stuttgart durchführt. Den Auftakt machte das Mädchengymnasium St. Agnes in Stuttgart. Nun nahmen Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse der KSN daran teil.

Anwendungsbezogene Herausforderungen im IT-Bereich

Die zweitägigen Workshops sind gemeinsame Bildungsangebote der IJF und der Vector Stiftung, bei denen Schülerinnen und Schüler Produkte entwickeln, neue Kreativmethoden ausprobieren und MINT-Berufe kennenlernen. Sie lernen Grundlagen der Kommunikation, Daten, Programmiersprache und das Zusammenspiel von Hard- und Software kennen. Spielerisch erforschen sie die Bedeutung von IT-Systemen, programmieren eigene Therapiespiele und bauen geeignete Eingabegeräte mit Alltagsmaterialien.

Mit ihren selbstentwickelten Programmen möchte die Initiative das Interesse an MINT-Berufen bei möglichst vielen jungen Menschen wecken und authentische Einblicke in die Arbeitswelt 4.0 geben. Unterstützt wird sie dabei von der Vector Stiftung. „Bei den neuen Projekttagen erarbeiten Schülerinnen und Schüler mit modernen Produktentwicklungsmethoden Therapiespiele für Menschen mit orthopädischen Problemen. Diese Einbettung in einen sinnstiftenden Kontext ist vor allem bei Mädchen sehr wichtig, um sie für IT-Themen zu begeistern“, sagt Christina Luger, Projektmanagerin Bildung der Vector Stiftung.

Durchgeführt werden die Workshops mit Lehramtsstudierenden der Universität Stuttgart, mit der die IJF seit vergangenem Jahr zusammenarbeitet. „Die Studierenden sollen vorausgehende Einblicke und Praxiserfahrungen an Schulen sammeln können“, sagt Ronny Nawrodt, Professor für Physik und ihre Didaktik an der Universität. Neben den Projekttagen werden die beiden Kooperationspartner im laufenden und kommenden Schuljahr speziell Fortbildungen für Gymnasiallehrkräfte in der Metropolregion Stuttgart anbieten.

„Die Pandemie zeigt, wie bedeutend Naturwissenschaft, Technik und IT in unserem Alltag sind“, erklärt Christoph Petschenka, Geschäftsführer der IJF, „und MINT-Berufe bieten hervorragende Perspektiven. Das möchten wir jungen Menschen zeigen.“ Pascal Hauser, Bildungsreferent und Projektleiter der IJF ergänzt: „Wir begleiten die Pädagogen und ihre Schülerinnen und Schüler beim praxis- und handlungsorientierten Lernen. Dabei setzen wir auf erlernte Methoden und Ideen, welche die Lehrkräfte anschließend selbst praktisch umsetzen und stehen unterstützend zur Seite.“